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Aurora Borealis, by Fredrik Bølstad on flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Aurora Borealis, by Fredrik Bølstad on flickr.com (CC BY-SA 2.0)

Als ich 2006 in Schweden studiert habe, hatte zweimal über den Winter die Zeit mich in den Zug zu setzen und in den wirklich hohen Norden zu fahren. Zugfahren ist im tiefen nordskandinavischen Winter übrigens eine der angenehmsten, aber aus skurrilsten Arten der Fortbewegung – wenn sich das tonnenschwere Gefährt in Temperaturen um die -20 bis -30 Grad Celcius durch die eingeschneite Landschaft wälzt. Aber das ist eine andere Geschichte. Abisko und Jukkasjärvi in Schweden, Narvik in Norwegen und auch in das nördliche Finnland hab ich so erfahren können.

Neben der Erfahrung von Tiefsttemperaturen von -37,4 Grad Celcius, Eisfischen in Norwegen, Wale im Fjord, Hundeschlittenfahren und schlafen im Iglu, war eines der imposantesten und nachhaltig in meine Erinnerung eingebrannte Erlebnisse das Beobachten der Polarlichter. Was in Narvik mit einem zufällig erhaschten Blick auf dieses elektromagnetische Phänomen begann, konnte ich in Nordfinnland voll auskosten. Auf der zweitägigen Hundeschlittentour inklusive Nächtigung unter freiem Himmel hatten wir sternenklaren Himmel und damit die besten Bedingungen. Und es ist unglaublich ein paar Meter abseits der wohligen Wärme des Feuers im Lager, im dunklen kalten Wald auf dem Boden im Schnee zu liegen, den Blick schnurstracks in den Himmel gerichtet, und über einem dieses tanzende Licht. Zum Greifen nah, himmelsfüllend. Atemberaubend.

Kein digitales Produkt kann dieses Erlebnis in der Natur ersetzen, oder kommt auch nur annähernd daran heran. Dennoch sind die Bilder solcher Phänomene nicht minder faszinierend. Schön, dass man Polarlichter jetzt auch bei Google Maps erkunden kann, eine kleine Sammlung gibt es bereits in dieser Galerie

Übrigens ist dieses Jahr das Internationale Jahr des Lichts.